Verloren in der Zeit steht der Verlierer sich am Ende fast aussichtslos im Wege und ist schweigsam wie ein altes Grab. Schon viel früher hat er sich von der Liebe des Menschen zurückgezogen. Sie hat ihm nichts mehr gegeben, und von ihm kam nichts. Aus seiner Sicht kann ein Mann nicht viel mehr tun, als mit verständnisvoll geübten Lächeln milde zu reagieren und viel Verständnis aufzubringen für das gemeinsam untergehende Sein, das im übrigen für ihn sowieso nicht zu begreifen war. Dabei geistert eine fast schon gespenstische Ruhe durch die Räume, nur der Atem noch trennt den Gestrigen vom Heutigen. Das Leben kann kaum noch einen Impuls vernehmen; jetzt etwas sagen, mit einem Atemzug diesen unerträglich monotonen Alltag durchdringen, ihn aufsprengen und all das Hinabgezwängte in die Freiheit entlassen… Unmöglich. Er hält dicht – und alle anderen für unwissend, denn er versteht sie nicht.
Der Ausgleich, der nie gefunden wurde
Nur noch zufrieden, bedeutungslos, wie sehr die Stille nagt. Der Druck des schweren Atems reicht bis zum Herzen, und nur mit ausgefeilt routinierten Übungen gelingt es, das entsetzliche Ersticken nicht nur fern, sondern auch fein unter Kontrolle zu halten, um sich weiterhin gut und zufrieden zu fühlen. Doch er spürt zunehmend eine Ahnung. Eine gewisse Unruhe. Angst greift um sich, Angst, krank zu werden. Sie sieht in ihm das Leben, er sieht in ihr den Tod! Ich kann sehen, wie auch ich eine solch lähmende Starre in mich hinabwürgte, hinunter – irgendwohin. Dort wird sie schon einen Platz gefunden haben sollen. Was wohl würde in diesem Augenblick geschehen, wenn hier jetzt auf der Stelle dieses eine Wort fiele, das zwischen Himmel und Erde schon so viel bewegt hat und mit einem Schlag alles aufbricht und ins Licht bringt? Aber es bleibt still. Wunder gibt es keine mehr. Die kommen nur noch zu anderen.
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