
Der Lebenswille führt mich in das tiefe dunkle Ungewisse und läßt lange nichts anderes sehen. Mit dem Leben verbunden, so finde ich mich wieder, und soll oder muß mich fortan um eine Entwicklung bemühen, eine Entwicklung, die jedoch einen Verlorenen vor sich sieht. Damals dachte ich so: Von Gott verloren, und etwas später: von den Menschen nicht gesehen. Was soll man da als Kind mit dem Leben anfangen? Wertlosigkeit wurde zu einer festen Größe. Oft sah ich nachdenklich und deprimiert hinaus und verstand nicht das Leben – und schon gar nicht den Tod. Wie soll man auch das Nichts verstehen? Denn so kam es mir in meiner kleinen Panik vor. Und es war ein weiter, mühsamer Weg bis zur heutigen Klarheit, dem Bruchteil nur einer großen Wahrheit.
Oh wie lange hat es gebraucht zu erkennen, daß man das Licht auch in den Händen hält. Und so mußte es erst so weit kommen: Als sich kein Gefühl mehr regte, war der Wendepunkt erreicht. Erschreckt blieb festzustellen: Ohne diese Seite ist kein Leben lebenswert. Da war ich wieder bei dem Wert, der nicht da war. Diese Seite will teilhaben am Leben, und das versteht sich leider erst dann in aller beängstigten Klarheit, wenn sich nichts mehr fühlt. Fortan von einer immerwährenden Wahrheitssuche angetrieben und von einer immens großen, unerkannten Furcht zurückgehalten, versuchte jener Verlorene das Verlorene zu finden, ohne zu wissen, was er tatsächlich finden will – und wird.
Zunächst sah ich nur die anderen; ich wußte ich gar nicht, daß man sich selber hätte sehen können. Und dann hörte ich: Du kannst Gott hören oder fühlen, wenn du daran glaubst, daß es möglich ist. Zum Trost wird jedem eine Hoffnung geschenkt, der von den Programmen fremder Lippen nicht mehr leben will. Ja, du bist etwas Besonderes! Das hört ein Mensch, der sich völlig wertlos fühlt. Da prallen Kopf und Bauch heftig aufeinander.
Views: 1204