Eine Minute von einer Ewigkeit

Eine Minute von einer Ewigkeit

Unruhiger Pulsschlag läßt mich erwachen. Noch übernächtigt beginnen die Gedanken sich aus der Verwirrung des gestrigen berauschenden Beisammenseins zu lösen, beginnen, sich langsam zu ordnen.

Vergnügt und zwanglos haben wir uns zusammengefunden. Lange sind wir beieinander gesessen, und dann haben wir irgendwann auch die Zeit vergessen; ohne Halt trug ein euphorische Stimmung uns weit fort. Viele Erinnerungen an Vergangenes wurden wachgerufen, und es war schön in die leuchtenden Gesichter zu sehen, während der Wein unser Sein immer leichter werden ließ. Anschließend gingen wir zu später Stunde, von hinreißender Leichtigkeit getragen, durch die stille Nacht nach Hause; einem neuen Tag entgegen, den man schon erahnen konnte, und der Duft des Frühlings mit all seiner Frische ließ uns geradezu begeistert miterleben, wie leicht die Nacht und ihr verhüllender Zauber erhellt und entschleiert wird.

Doch alsbald fühlte ich eine stetig
deutlicher nagende Unruhe in mir!

Meine Gedanken fliegen durch die Zeit,
Die uns gestern so sehr verbunden hat.

Der kühle Wein ließ uns sorglos treiben.
Doch jetzt, da die Feuerglut verraucht,
Ist auch die gestrige Freude verbraucht.

Was wird von dem übermütig heißen Atem noch bleiben,
Wie er sich an der leichten Nachtluft berauscht?…

Dann ein Anruf;
völlig überraschend
schreckte er mich auf.

Ich wollte mich erkundigen
nach dem weiteren Befinden…
Doch diese Worte,
die ich da zu hörte,
trafen mich tief und hart.

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