Mein Kind

Mein Kind

„Papa, heute machen wir uns einen schönen Tag.“
So seh‘ ich uns beide am Festplatz stehen,
Wo wir uns ganz fest in die Arme nehmen.
Was dieser Tag nach der Trennung wohl bringen mag?

Ja, dich endlich wieder feste drücken,
Dich zart streicheln und dich spür’n,
Werd‘ mich bestimmt auch für dich bücken;
Dich tragen, dich fragen und dich führ’n.

Hattest mich vorher angerufen
Und die Tage gezählt,
Bis wir uns seh’n.
Sagtest gestern morgen noch,
Halb verschlafen:
„Jetzt muß nur noch eine Nacht vergeh’n.“

Mein Kind, habe etwas Geduld mit mir,
Wenn ich nicht so sein kann,
Wie du von mir denkst.
Nimm bitte Rücksicht, wenn ich dir
Nicht das geben kann, was du mir schenkst.

Du zeigst mir: Was uns momentan so wichtig erscheint,
Wird morgen vielleicht nur noch als Spiel geseh’n,
Und dann wird mancher Möglichkeit nachgeweint,
Die wir nicht sahen und leider erst jetzt versteh’n.

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