
und die goldene Zeit
Zum Leben erwacht. Der Anfang der Liebe. Herr oder Herrin. Frau oder Mann. Das Leben hat gerufen, um den göttlichen Willen in einem Wesen zu entfalten. Vor einem liegen so viele – und mitunter schwere – Entscheidungen und ebenso viele Wege… Ein aufregendes Abenteuer, das des öfteren jedoch zu einem reinen Überlebenskampf verkommt. Gewinnen? Verlieren? Jeder lernt dieses Spiel auf seine Weise, ob arm oder reich. Ob er es irgendwann auch versteht? Unzählige Male nämlich wurde die Liebe über den Tisch gezogen – und ist dann wieder in die Erde hinabgelassen worden. Unzählige Male sind dieselben oben geschwommen und haben den anderen das Leben nach ihren rücksichtslosen Machtregeln diktiert.
Es beginnt mit der kindlichen Erfahrung, und später kommt die ewige Hoffnung hinzu, die zuletzt stirbt. Unerfahren und neugierig erfährt man von unendlich vielen Möglichkeiten… Und da ist bereits das Gewissen, das verhindert, daß man mir nichts dir nichts ein anderer ist; auch wenn noch so oft versucht wird anderen nachzueifern, man wird und bleibt immer nur eine verspätete Kopie. Und mit dem ersten Tag nähert sich zugleich auch Schritt für Schritt der Tod, der später angeblich alles Erlösende mit sich bringt, schön verpackt in einem finalen Akt verblümter Himmelsphantasien. Ja und es stimmt, ab einem gewissen Punkt gehört er zum Leben, vor allem um dem Körper zum Ende hin Schwäche und Schmerzen zu nehmen. Doch warum kämpfen so viele Menschen bis zum Ende um das Überleben? Antwort: Weil man mit jedem Tod etwas vom eigenen Wesen zurückläßt!
Ein Grund für das später oft enttäuschende Leben ist die mangelnde Umsetzung der eigenen Empfindungen. Denn da sind nicht nur die vielen Einflüsterer – und die göttliche Stimme, sondern auch die vielen Einprägungen als Eigenschaften, mit denen man geboren wird. Und mit diesen Eigenschaften wird das Wesen zunächst einmal unbewußt gelebt. Erst im Lauf der Zeit erfolgt dann möglicherweise eine schrittweise Annäherung und Zuwendung an das Innere – und einhergehend ein bewußteres Erkennen. Und wieder: Warum eifert(e) man anderen nach? Warum macht man sich zu einer Schattenfigur und einem Nachläufer? Ist der menschliche Geist generell so schwach, daß er immerzu auf Vorsager angewiesen ist, auf Einflüsterer, die einen ständig dazu anhalten, mehr oder weniger angepaßt zu leben, anstatt sein eigenes Wesen eigenverantwortlich auszubilden und zu stärken? Oder ist es mit der Zeit einfach nur bequemer nach den Vorgaben anderer zu leben?
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Das Beste, was ich bisher von Dir gelesen habe! Und dabei so wortgewandt und kreativ ausgedrückt. Und natürlich wie immer erbarmungslos den Finger auf die Wunde gelegt, dass es einen mit Erstaunen erfüllt. Danke auch für die ermutigende Vision einer besseren Welt, wenn wir die derzeitige Krise hoffentlich überstanden haben. Mögest Du recht behalten!