Reise ins Licht

Reise ins Licht

Ich kenne diesen Blick von Frauen, diesen nachsichtig mitfühlenden Blick, der alles vergibt, der die Seele mit all den Widrigkeiten grauer Prägungen annimmt, wo ein fliehendes Herz sich ausruhen darf, der die Dummheiten und Unzulänglichkeiten mangelnder Reife mit einem sanften Lächeln einfach nur verwischt und dessen Güte mit all ihrer Fülle alle Schmerzen leicht durchdringt.

Mit einer solchen Frau darf ich das Leben wohl nie teilen, wie mein Bedürfnis nach Anlehnung und Geborgenheit es sich wünscht. Diese Frau ist für viele wohl da und doch für einen nur bestimmt. Sie hat etwas von der Liebe, die jede Veränderung mitträgt. Und ihr Fühlen wird das Herz erreichen, das für sie lebt.

Diese Vorstellung bringt mich in ein seliges Wohlgefühl, das mich an etwas erinnert, das weit entfernt erlebt und verloren scheint; ein nostalgischer Traum, der sich nur in Lichtsplittern kurz offenbart, um sich dann wieder von der Sehnsucht für lange Zeit suchen zu lassen. Was weiß ich schon vom Wesen einer solchen Liebe, wenn mein Herz nicht auch ohne Erwartung die Welt in ihren weiten offenen Armen aufnehmen kann? Und wenn ich mich in solch einer Sichtweise verliere, finde ich mich in enger Kleinheit wieder, und das Leben erscheint mir restlos unverständlich. So bleibt es bei dem Versuch, sich an ein entferntes liebliches Bild zu erinnern mit einem unvergeßlich zeitlosen Blick und der Empfindung einer ewigen Unschuld.

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