Tagtraum

Tagtraum

Da war einst die Suche nach dem Ring des Lebens.
Davon geblieben ist die Erinnerung an das Glück.
Ja! Da war die ganze Welt in einer Umarmung.

Nun ist die Zeit älter geworden,
und viele der gemeinsamen Wege
liegen abseits verloren im Nebel.

Der von der großen Liebe behauptet:
Der Traum lebt nur, wenn man ihn auch lebt,
dem gebührt nur noch ein müdes Lächeln.

Die Liebe wirkt seltsam verbraucht.
Die frühe Begeisterung ist wie verflogen,
so, als sei die Jugend für immer gestorben.

Ja, als sei ein Licht erloschen,
so reiht sich Tag an Tag – mit der leisen
Hoffnung, daß man mit Gott mehr sieht.

Doch in manch schlafloser Nacht,
das Gesicht zur Wand gedreht,
rührt sich ein unerfülltes Sehnen…

Das Herz möchte sich so gerne anlehnen,
doch es findet nicht mehr das Gefühl
von liebender Annahme und Geborgenheit.

Abgekühlt, verlassen und allein
mag wohl manche Träne im Stillen
die trostlose Lage lindern…

Du würdest gerne so vieles verändern,
aber der Wille ist längst geschwächt
und wird weiter treu zur Pflicht ermahnt.

Es nagt die beängstigende Frage: Bin ich glücklich?
Will ich wieder das prickelnde Gefühl spüren, die
Liebe, die sprühende Unruhe, die pures Leben ist?

Vor langer Zeit bist du aufgebrochen,
um dieses einzigartige Leben zu erobern.
Nun sind verkrustete Routinen aufzubrechen.

Da ist das Erinnern an das tiefe Verlangen,
wenn ein Finger sanft die Haut berührt,
und am Ende die ganze Welt in dir bebt.

Öffne dich und schaue auf die Hand
für einen neuen Weg – und erblicke
in den Augen wieder den Zauber der Sterne.

Denn ewig sehnt sich die Liebe
nach Hingabe, pulsierender Leidenschaft
und inniger, glückseliger Verschmelzung.

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