
Erfülle die Zeit mit deinem Sein und bedenke: Was Entscheidungen aus gewinnbringender Absicht oder herzlosem Entschluß im Leben an Liebe zerstören können, ist kaum mehr auszugleichen. Das wieder gutzumachen, erfordert sehr großen Mut. Den verlorenen Ausgleich in sich selbst wieder herbeizuführen oder gar gemeinsam in eine Zukunft zu blicken, ist ein alles herausfordernder Schritt. Zugleich ist er ein Bekenntnis für die Liebe, oder auch für das Gute. Doch was ist gut und was ist böse, wenn so gut wie jeder unter „gut“ etwas ganz anderes versteht? Noch dazu, wo fast alle gutgemeinten Programme ihren Sinn verfehlt haben. Somit hat auch der Gutmensch ausgedient, denn sein gezeigtes Vorlebprogramm, dessen er sich verpflichtet sieht, hat weder Ausgleich noch Gerechtigkeit, noch Frieden und Glück gebracht, weil es die in vollem Umfang benötigte Selbstannahme nicht einbezieht. Die Wirklichkeit zeigt diesen Umstand als entlarvendes Bild jener ausgegrenzten Teile des Ichs im Außen. Die Welt nur gutzudenken oder gesundzubeten hat erheblich zu diesem verheerenden Niedergang beigetragen. Der geistige Anspruch allein wird dem Leben nie genügen – und schon gar nicht gerecht. Denn es fehlt die ausgleichende Seite.
Zu alledem besitzen Menschen einen freien Willen. Und dort findet man den handelnden Ungeist im modernen Gewand: Mächtige führen Krieg, nicht Gott. Unverantwortliche verschmutzen die Erde. Menschen werden unterdrückt, werden zu Almosenempfängern oder Gestrandeten. Und diese Leute berufen sich womöglich noch auf Gottes Wort. Auch wenn alle Versuche unternommen werden, die wahre Absicht dieses Tuns zu verschleiern, so zeigt es sich doch daran, wie hemmungslos der Abfall voranschreitet. Dabei ist es nur die letzte Stufe in diesem Leben.
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