Frau und Mann

Frau und Mann

Frau

Bedrückt und fast zum Schreien bereit
Kämpft mit der Stürme altem Fühlen
Die Verzweiflung. Sie sucht die Einheit
In all dem Geben, Nehmen und Lieben.

Was folgen muß, ist nun die Tat –
Der Veränderung die Form zu geben
Und das sehen, was man verloren hat,
Um sich endlich wieder selbst zu lieben.

Die Sicht der Augen ist begrenzt;
Nur Herz kann jetzt die Weite zeigen.
Und das, was in den Augen glänzt,
Lebt‘ lange hinter altem Schweigen.

Als formten Worte sich zu Klängen,
Die nun das eigne Ich begleiten.
Und Kräfte die Gewohnheit sprengen,
Die der Erkenntnis Weg bereiten.

Mann

Stumm der Blick und irritiert
Sehen die Augen viele Schatten.
Ergriffen und rundum verwirrt
Steh’n sie vor dir – und warten.

Unkenntlich scheint die alte Welt,
In der Trauer durch die Leere geht.
Ein Sinn mit tiefen Risse zeigt
Ein Leben, das man nicht versteht.

Sinnesrausch ist längst verflogen;
Stille spiegelt sich im Ich.
Ein Großteil ist umhergezogen –
Fühlt alte Angst – und sucht dich.

Heimgesucht von dem Erinnern,
Will das Verlor’ne neu entflammen;
Gefühle, die von Herzen kommen,
Zeigen vergessenes Verlangen.

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