Das Kind und die Welt

Das Kind und die Welt

Vor vielen Jahren ward ein König geboren. Die große Hoffnung für die Welt. Mitten unter den Menschen. Niemand hatte es bemerkt. Abseits allen Treibens befindet sich urplötzlich eine unschuldige Kinderseele inmitten des Schmerzes der Erde, mit all ihrer Last und Mühsal, Trostlosigkeit und Schwermut. Er ist es. Doch er weiß es nicht mehr. Das Wissen, das er mitbringt, muß er im Leben erst wieder finden, indem er es in den Menschen erkennt. Das Leben läßt ihn solange finden, bis die Liebe alle wieder mit sich vereint sieht. Er soll allen Bedürftigen das verlorene Glück wieder zurückbringen, – nach dem letzten Tanz, des letzten Aktes, der letzten Vorstellung des Lebens um das Goldene Kalb.

Er wird diesem Kalb noch Beine machen, ganz gleich wie alle Mächtigen der Welt sich jeden Tag mit neuer Würdigung an verdrehten Wahrheiten und halben bis ganzen Lügen bestätigen lassen und die sich geschäftig gebärden wie in einem völlig durch und durch verkommenen Räuberhaus. Niemandem mehr wird gestattet, der Erde auch nur den geringsten Teil zu rauben, geschweige denn sie dermaßen zu beschmutzen. Eine gewaltige Kraft, die die Erde in einer Hand umdreht, wird in einem beispiellosen Akt der Seele das zurückgeben, was sie so lange und so schmerzlich entbehrt hat. Gott selbst wird Hand anlegen und über die Wunden streichen, die die einst befeuerten Gefallenen den gefeierten Verbliebenen zugefügt haben. Was auch immer die Oberklasse unternehmen wird, die Zeit des Geldes läuft ab, wie das Wasser durch die Hände un d der Sand durch die Uhr. Die goldene Zeit benötigt keine Münzen mehr. Die wahren Werte werden es sein, und nicht die gekauften, die so gerne wahr sein wollen, unwichtig wie viel Herz beim Kaufen eingesetzt wurde.

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