Das Tor zum Paradies

Das Tor zum Paradies

Mächtig drängt und wirbelt ein unbändiges Gefühl, nicht nur die Antwort gefunden zu haben, sondern auch keine Zeit mehr verlieren zu dürfen. Wenn doch alles einen Sinn und Weg ergibt, so muß das hier und heute sein. Und wie aus heiterem Himmel liegt der Berg vieler unsortierter Fragen und Zweifel hinter dir. Weiß Gott, wie das möglich war. Also hinaus in die Welt, um dem Leben zu zeigen, wo es lang geht, wenn ein Gedanke das Herz erfüllt – hin zu jenem Zauber und Glanze, wo alles neu in reichem Licht erstrahlt. Wie im Märchen stürmt der Mut auf der Suche nach dem Leben, nach der Krone der Schöpfung in jene Freiheit, wo er diese zu finden glaubt. Er sucht sich den Weg zu besagtem Schloß, auf dem er mit jedem Schritt seiner Liebe näher kommt, jener Liebe, die sich ergibt – und die sich ergibt, wenn man liebt!

Ja, du bist es – und du sollst ein Werk verrichten. Nicht irgendeines. Dein Werk sollst du sein, worin jeder Mensch seine besondere Einzigartigkeit besitzt. Allerdings war es anfangs nicht leicht herauszufinden, was es mit den Werten auf sich hat, wo doch überall die Preisschilder – haste was, biste was – angebracht waren; da wäre er doch abzulesen. Außerdem gäbe es auf vieles auch eine Garantie. Und Gott wäre doch auch eine, das jedenfalls hätte der Pfarrer gesagt. Am Ende blieb davon nur übrig, daß Geldpreise und Wertevernichtung oft zur Gewinnmaximierung gehören, die nichts mit Gott zu tun haben. Darüber hinaus kämpft der emsige Verstand um jedes Zinschen, das er herausschlagen kann, um jeden Cent, den sein fahrbarer Untersatz an der Säule spart, während er leicht vergißt, daß womöglich jemand auf ihn wartet, daß sich vielleicht jemand innig nach ihm sehnt. Darauf wäre zu achten. Eine merkwürdige Kopfsache ist das nämlich mit den Zinsen, denn was da herausgeschlagen wird, bekommt man oft gar nicht zu sehen. Viel geduldiges Papier. Und weil niemand weiß, wie es dir geht, wenn die Zeit abgelaufen ist oder du dich allmählich wertlos oder krank fühlst, so spielt die Summe oft kaum mehr eine Rolle, und von der einstigen Begeisterung soll erst gar nicht mehr die Rede sein. Also lege ich mir einen bestimmten Betrag zur Seite – und den lasse ich liegen, bis ich ihn brauche, dann erkenne ich ihn auch.

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