
Dinge, von denen ich überzeugt war, daß ich sie nicht brauchte, traten in mein Leben: Trennungen. Anfangs fand ich das alles sehr schmerzlich. Den äußeren Spiegel meines inneren Selbst hatte ich damals überhaupt nicht erkannt, ich wußte gar nicht, daß es so etwas geben könnte: Zerrissenheit. Die ungestüme Eroberungskraft wurde damals wie im Rausche ausgelebt – und verbraucht. Das Erwachen ist dann eine herbe Ernüchterung, ja, eine fassungslose Bestürzung, und wenn man möchte: auch eine alles schockierende Erkenntnis. Geist ist das eine, aber Bewußtsein womöglich etwas ganz anderes, wenn beide sich nicht finden. Damit hat das Leben mir Zeichen und Richtung gesetzt. Nur nicht weiter so. Stopp den Weg, auf dem sich die Zeit verliert. Wie es weitergeht, zeigt sich manchmal erst in dem Augenblick, wenn trotz aller Mühen nichts erreicht wurde und man widerwillig oder abgeschlagen loslassen muß.
Wiederholt kam mir da die Erinnerung an den alten Schmied, der womöglich gar keiner war. Damals, als er dem Feuer ein glühendes Eisen entzog und es mit seinen starken, wuchtigen Schlägen formte, richtete er folgende Worte an uns umstehende Kinder: Erst mußt du das Feuer schüren und es hell dann lodern lassen, bis es schließlich bereit ist, das Eisen zu erweichen. Dann unter Schlägen es sich streckt und biegt, so, wie die feste Hand es fügt, um die Form dann anzunehmen, die ein Gedanke vorgegeben. Bis heute denke ich daran.
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