
Die goldene Zeit
Golden ist die Erde, wie sie es noch nie gewesen ist, und die mit lieblichem Duft getränkte Luft kann ungehindert alles erfüllen. Das Licht bescheint ein Leben, das sich unter ihm regt, dehnt und wieder aufblüht, so wie es im großen Plane vorgesehen war. Harmonische und rhythmische Klänge durchziehen dieses Leben, in dem alles möglich erscheint. Alles will sich zeigen in einem gemeinsamen Sein. Ein Blick in den weiten Himmelsraum sieht vieles anders, und sogar die Nächte besitzen eine ganz eigene mystische Erscheinung. Denn die ehemals dunkle Seite des Lebens sieht sich endlich im wahren Licht: Sie ist nicht mehr dunkel. Mit ihr zeigt sich vieles einzigartig, fremd, wunderschön vertraut und rätselhaft geheimnisvoll – in einer weiten großen Umarmung, in der alle sich gehalten fühlen. Aus all den Berührungen entspringt ein pulsierendes Leuchten, ein farbenprächtiges Spiel ungekannter Aussichten.
Ein Halten, Wiegen und Träumen nach einer langen Entbehrung. Alte Verbindungen leben neu auf in einem atemberaubenden Wiedersehen, und die Magie einstiger Tage bezaubert wie wertvolle Perlen, die wieder entdeckt wurden und die sogleich ihren reichen Inhalt verströmen. Die Blumen fühlen in den zarten Düften ihren wahren Wert im Herzensspiel. Heller Tau früherer Tränen erinnert mit seinem Glitzern nun an den beständigen Impuls des Glückes. In den Augen vieler spiegelt sich das eigene Spiel jener Seligkeit, von der doch alle Zugehörige der Erde so ewig lange geträumt und gehofft hatten. Dabei kreisen die Blicke bis hinter den Horizont, wo die neu bestimmten Erdteile sich berühren. Und die bleiben, denen zeigt das Leben ganz seelennah den unendlich tiefen und weiten Atem, in dem alle Wunder ruhen.
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