Die stille Zeit

Die stille Zeit

Bist du eine Hoffnung für dich, so bist du auch eine für andere. Das hat Jahre gekostet, ohne dabei etwas wert zu sein, so der Glaube. Das zusammenreduzierte Leben will zurück aus der Enge hin zur Einheit – und lebendigen Freiheit. Relativ viel Zeit wurde einfach wie im Rausche zusammengelebt – ohne Blick. Ich erinnere mich, einst das Königsglück wirklich umarmt zu haben. Dagegen erscheint alles andere heute als eine dumme und absurde Gruselgeschichte mit gaunerhaftem Hintergrund. Wie soll es weitergehen, wenn ein Tag wie der andere aussieht, wo vieles zusammenkommt, während alles auseinanderläuft? Die Gefahr ist immens, daß die frühe leichte Freude nur noch abgeklatscht wird – und nichts mehr von ihr bleibt. Daß sogar die Erinnerung daran verachtet wird. Nur die kurzen Momente hoffenden Ausblicks erinnern daran, doch das eigene Werk zu sein. Versuche dein Wesen zu leben, und öffne damit eine Tür. Die Tür, von der so viele reden und die sich partout nicht zeigt. Wenn diese sich öffnet, erscheint dir ein neues Licht – sagt man. Dann läuft es sich keinen Toten mehr hinterher im dunklen und verführerischen Alltag. Die Überzeugung, daß Unverdrossene sich daran versuchen, hat scheinbar wenig geändert. Ein erster Hinweis vielleicht, daß der Zeigefinger sich krümmt und auf den zeigt, zu dem er gehört. Ein stummes Glimmern fühlt sich darin, womöglich von dem weit hinter den Sternen drohnenden Sein kurz demutsvoll berührt zu sein.

Views: 1835

« zurück weiter »Seiten: 1 2 3 4 5 6 7

Kommentar absenden

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert