
Was ein Mann wirklich kann: sich gut einreden. So lange, bis die Dinge wirklich so sind. Zwar nur für ihn, aber immerhin. Daß das ein bißchen viel war fürs Erste, ist wohl nachvollziehbar. Nun begann allerdings so etwas wie der Aufstieg auf einem Geröllfeld zum Gipfel; mit der gleichen Standfestigkeit. Gut, sie war fremd, und ich war ein bißchen daneben; doch welche Karte will nun gespielt werden. Männerwitze über Frauen wissen das. Trumpf. Aber wenn es dann ernst wird, braucht das Tier die Flasche oder er zieht gleich sein Aushängeschild ein. Was Blöderes gibt es kaum. Damals habe ich unentwegt überlegt, was zu tun ist. Denken ist ja bei Männern so eine Sache, im besten Falle finden sie die Schwachstelle im Tunnel, der mitten durch den Kopf führt. Damals dachten viele, also dachte ich mit. Wenn ich heute an die Inhalte dieses Denkens denke, dann hat nach viel heißer Luft dies zu der Einschätzung geführt, daß ein Mensch, in dem Fall ein Mann, der sich dermaßen trottelhaft gegenüber einer Frau verhält, eine Besonderheit in der Schöpfung sein muß.
Von daher kam es zu dem schicksalhaften Satz von ihr: Danke! Das begriff ich erst später. Es gab noch einen Grund, den zu erwähnen ich mich schon ein bißchen schüchtern annähere. Kurz gesagt, wenn es in der Hose zu stark pocht, treibt das meist alle Gedanken auf Linie. Nur so zur Erklärung: Was sollte ich Armseliger in dieser Lage auch tun? Den Anschmieger spielen? Ich war überfordert, und sie wollte mehr. Ich war noch ziemlich weichgespült und sie wollte einen richtigen… anderen halt. Da war eine deutliche Absicht bei ihr; bei mir noch ein bißchen mehr Unschuld, und der Rest saß fest unter dem unteren Selbstwert. Unter uns: Es war meine erste große Versuchung dieser Art, und ich wußte gerade einmal, wie man das Wort schreibt. Frauen sind da einfach weiter. Die können so was bereits sehr früh übersetzen.
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