Die bewegte Frau

Die bewegte Frau

Sprachlos stand ich da, und da wurde mir klar: Das ist mein Leben. Du stehst hier zwischen Himmel und Erde und hast das alles selbst inszeniert. Du selber bist der Regisseur des ganzen Stücks. Du hast dich selber gespielt, selbstverliebt verspielt. Du selbst bist es, der die Liebe stets drängen wollte, wie sie sich verhalten soll. Ein bißchen Beherrschen spielen. Vielleicht liebe ich ja diese Frau überhaupt nicht, möglicherweise ist sie nur die Lösung meiner Probleme? Ja, ja, dieses Spiel kennen wir. Nur in solch einem Ausmaße war es nicht auf dem Trapez. Hängen und Würgen bis zum Übergeben, an dem man erstickt. Verrückt.

Und da soll man nicht die Achtung vor sich selber verlieren. Im letzten Moment, im heftigen Sturme meines gewaltigen emotionalen Anlaufs nahm ich allen Mut zusammen und faßte den schicksalhaften Entschluß: Ich gab ihr vorsichtig ein deutliches Zeichen, mit dem ich ihr zeigen wollte, wie wertvoll sie für mich ist. Na, wenn das nichts ist?! Wenn du die richtige Lösung hast, bist du es! Du siehst das, was du in dir fühlst und denkst, und bist das, was du denkst und fühlst! Und während ich mich weiter damit auseinandersetze, kommt sie zögernd auf mich zu. Da hatte ich die Lösung! Ich mußte bei mir bleiben, mußte mir meine Falschmeldungen, Undinge und Fallstricke ansehen und lösen, um dadurch weitere Schritte der Annäherung zu ermöglichen. Überlagerte Prägungen und tief verwurzelte Muster lassen gerne nur mißgebildete, verzerrte und ebenso deformierte Wahrnehmungen zu. Endlich. Jetzt hatte ich das Geheimnis enträtselt. Viel Glück!

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