
Nun steht dieses Untier groß, hell und leibhaftig vor dir. Du siehst ihm in die gräßlichen Augen, kannst jedoch dem Blick standhalten. Es läßt nicht ab, dich sehr genau zu beobachten. Besonders deutlich zeigen sich die gewaltigen Scheren, mit denen sich scheinbar auch Steine trennen lassen; und dann ist da noch der steife, starre, absonderliche Blick, der angsteinflößend und abstoßend ist; eine Bestie mit einem lauernden Stachel, dessen Gift Tote wieder ins Leben bringen kann. Sogleich fragst du dich: Will es mich töten? Dein Gefühl verrät dir zwar: nein! Insgeheim jedoch traust du hier niemandem. Die Furcht sucht einzig nach einem Ausweg. So findest du fluchtartigen Schrittes den Eingang eines naheliegenden verdeckten Unterschlupfs; im letzten Augenblick tat sich dieser auf. Es kommt aber viel schlimmer, denn das Scheusal hat sich in unvorstellbarer Geschwindigkeit bewegt, steht nun wieder direkt vor dir und versperrt dir diesen sicher geglaubten Schutz.
Diese Nacht scheint nicht dein Tag zu sein. Welch eine aussichtslose Lage. Wenn du jetzt fliehst, denkst du, bist du tot. Und du weißt das. Also achtest du auf die kleinste Regung, bewegst dich ganz vorsichtig und schaust es dabei starr an. Nur nichts anmerken lassen. Keine Schwäche. Das kennst du. Wohin du auch blickst: Es folgt dir dieser unmenschliche Kopf mit seinen großen schwarzen und scharfen Augen, die so dunkel leuchten, wie sie nur der Tod kennt. Du ahnst die Dimension dessen, was hier vor sich geht. Von daher kommt in deine ängstliche Starre ein klein wenig Bewegung, so daß du die Lage neu einschätzen kannst. Plötzlich kommt dir die Eingebung, daß du solch ein Individuum früher nicht nur schon einmal gesehen, sondern es auch unterworfen hast.
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