
Da können uns die Sinne
noch so viel Kraft verleihen;
wenn es so weit gekommen ist,
daß er den Schnitt setzt,
dann ist es zu spät
für die letzte Saat.
Mir erscheint die letzte Unterredung mit all ihrem Enthusiasmus in Phasen wie ein ewig junger Übermut, der nur das Ziel kennt, sich wie in einem inszenierten Leichtspiel mit andern gemeinsam grenzenlos zu spüren. Was ist nun mit all unseren Unzulänglichkeiten und diffusen Eigenschaften, wenn wir vor diesem Schritt stehen?
Unterdessen bedrückt mich, daß ich mich nicht schon viel früher um diese Ängste gekümmert habe. Daß es gerade dann auch angebracht ist, wenn man versucht, sie mit aller Macht der Freude zu ignorieren. Es soll aber nicht die Freude am Leben verhindern.
Die Materie des Körpers gibt
Der Ewigkeit des Geistes den Preis,
Den man verlebt, wenn man stirbt
Und exkarniert aus dem Kreis.
Ein Schritt ist es für den Menschen,
Ein Atemzug nur, in die andere Welt.
Das „Gut“ an unerfüllten Wünschen
Die Restwärme als ihr Geheimnis behält.
So eng nun waren wir miteinander verbunden. Ich meine dich, neben mir, die ich noch gar nicht kenne, und nicht einmal annähernd konnte ich deine Seelenschmerzen mitempfinden.
Oh, was muß das für ein Schmerz sein, den du leidest für das Vergangene und für das, was sich dir in diesem Augenblick für immer entzieht. Ich möchte dir mehr geben können, als nur stumm neben dir zu sitzen. Doch welche Gedanken mir auch kommen, sofort ergeben sie sich dieser dunklen, betäubenden Ohnmacht, die mich nur weiter schweigen läßt. So kann ich weiter nichts tun, kann mir nicht helfen und dir nicht, ich kann einfach nur da sein.
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