
Ein kurzer Blick zurück: Durch dermaßen viele leidvolle Begebenheiten bin ich gegangen, um heute hier zu stehen. Oft glaubte ich, jemand entzieht mir den Boden unter den Füßen, oder aber es ist vor lauter Problemen nicht zu bewältigen. Und von damals bis heute hat sich scheinbar nicht viel geändert. Der Grund. Ich suche. Ich suche in der Vergangenheit, ich suche in der Gegenwart, und dort drüben ist das Ziel. Alles auf dem Weg hat mit einem selbst zu tun. So weit die Theorie. Die Praxis steht vor mir. Was würde ich dafür geben, für dieses letzte Stück des Weges hier die Lösung zu kennen. Eine Wirklichkeit läßt sich nicht so leicht verändern. Und wo ist der ewige Gott, der Furten schafft? Das Unerfüllte führte mich hierher, und wo ist nun das, das ich suche, das die Erfüllung ein für allemal bringen soll? Ich konnte doch nichts anders tun, außer: suchen, suchen und nicht umkehren. Kein Zurück. Man kann nicht so einfach gegen den eigenen Weg angehen, ausgeliefert an einen Weg, den eine ahnungsvolle Wesenheit scheinbar klar vorgezeichnet hat. Unbeirrbar. Unumkehrbar. Trotz aller Zweifel und Widerstände.
So wie die unruhige Stimme der Ahnung es immer vorhersagte: Die große Tat; deine Aufgabe; hinter dem Horizont. Dort lebt eine Erfahrung, die sehnsüchtig auf dich wartet. Sie ist es, sie will gelebt werden, von dir; sie will dir antworten; sie will, daß du jetzt verstehst: Sie kommt zu dir, wenn du sie erlöst. Dort drüben. Der Ursprung. Die ewig reiche Quelle. Dort befindet sich das Leben, dort befindet sich die Liebe. Sie kommt zu mir, wenn ich sie erlöse?
Versunken sehe ich ein Glitzern auf dem Wasser. Ein Bild. Das kenne ich. Da fließen mir Gedanken zu, berühren mich. Aufleben. Eine immense Kraft, jene Kraft die mich scheinbar führt. Träume ich? Eine wunderschöne Fremde erscheint am jenseitigen Ufer. Ich träume, oder etwa nicht? Wer ist das? Ich rufe! Nichts. Ich winke! Nichts. Keine Regung. Jedoch spüre ich einen ganz wesentlichen Teil meines Wesens merkwürdig in seiner Tiefe ergriffen und emporsteigen. Leben, ja überall Leben. Ich spüre überall Leben. Lebendige Energie! Ich spüre wieder einstiges Leben, Leben, das mir ein uraltes Urvertrauen zurückbringt, daß alles möglich ist. Sogleich durchströmen mich neue belebende Einsichten, und Wellen von bewegender Ergriffenheit führen mir vor Augen…
Views: 1554