Ewig in dir

Ewig in dir

Und da ist wieder die Annahme, um die ich ein Leben lang erfolglos kämpfte, die mir deswegen versagt blieb, weil sie nicht durch Leistung zu gewinnen ist. Du hast sie mir gegeben, und mit welch einer Geduld, Liebe und Güte hat dein Blick sie stets bereitgehalten… Dafür danke ich dir! Immer warst du und bist du für mich da; immer ist an dem einen Punkt der Welt eine Treue, die mich findet, der ich mich vertrauensvoll hingeben kann, die mein müdes Haupt in ihren Schoß bettet, die einem traurigen verzagten Herzen Trost zuspricht, und eine tanzende Freude, die von weitem schon in ihre Arme fliegt. Dein Sein ist für mich untrennbar. Du bist mein Leben, und du bist das Ganze, das, das für mich eine Heimat ist, eine Welt, von der ich stets träumte, weit weg, hinter den vielen Horizonten; und keine Sichtweise konnte die Distanz ermessen, keine Ahnung dich je erklären.

Bis ich die große Quelle endlich in mir spüre, wird das Leben noch etwas Geduld für mich aufbringen müssen. Getrieben von einer panischen Unangst, es nicht zu schaffen, habe ich eine lange, lange Zeit ruhelos das Leben versucht, und das kann nicht in ein paar Gedankenschritten zurückgeholt werden. Aber es hat begonnen, und das Leben führt zurück zum Ursprung…

Niemandem konnte ich mich so mitteilen wie dir; viele Versuche von mir sind anfangs kläglich gescheitert. Doch mittlerweile stehen Menschen an meiner Seite, die für mich da sind. Durch sie befreit sich immer wieder eine neue Sicht und wird zu einem unschätzbaren Wert. Ein Traum. Der Traum! der Anfang einer neuen Wirklichkeit! Träumen, daß alles gut wird, träumen, daß alles ein gutes Ende findet. Sich nie wieder fremd fühlen auf der Erde. Stets in der Einheit und in solch einem Maße lieben, daß kein herz- und rücksichtsloses Verlangen aus diesem hellen Scheine eine verglühte, dunkle Asche werden läßt. Das erfordert die verantwortungsvolle Liebe, die so oft vernachlässigt wird, die, bevor sie überhaupt leben kann, bereits dem Zerfall preisgegeben ist; der weniger Wert beigemessen wird, die kaum noch erfüllbar ist, weil sie nicht nur befriedigt, sondern auch emporgehoben werden möchte; die nichts besitzen will, weil sie nicht möchte, daß sie selbst verglüht, weil sie nicht mit dem Besitzen erlöschen möchte.

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