
Und zur Krönung vermittelt er das Bild des harmlosen Fürsorgers, indem er behauptet, wenn Gott wirklich der liebende Gott wäre, wie man sagt, so würde er solche unzumutbaren Zustände, wie sie auf der Erde herrschen, nicht zulassen, mehr noch: er würde sofort eingreifen und diese unverzüglich beenden. Da dies jedoch nicht geschieht, so hat Gott wohl berechtigte Gründe, seinen sündhaften Geschöpfen die Hilfe zu verweigern und ihnen eine Lehre zu erteilen – und folglich (als Strafe!) – ihrem (und Luzifers) Schicksal zu überlassen! Hier wird deutlich: Das Böse selbst ist meisterlich in der Verdrehung der Tatsachen und des bis zur Perfektion betriebenen Schattenspiels. Aber dann geht doch ein wichtiges Detail verloren: Denn welcher liebende Vater würde es zulassen, daß seine Kinder unter solchen Mißständen wie Krieg, Umweltverschmutzung, Hungersnöte, Krankheiten usw. und unter zum Teil widrigsten und unwürdigsten Lebensverhältnissen ihr Dasein fristen müssen, – wie Schiffbrüchige, die auf einer Insel gestrandet sind, die keine Fluchtmöglichkeit bietet, die zudem von einer Elite von Abgefallenen beherrscht wird – und wo Menschen vom Fürst der Finsternis in Teilen brutal unterdrückt und gefoltert werden!
Leider muß man die Dinge so deutlich beim Namen nennen, damit leichter zu verstehen ist, mit welcher Absicht die mächtigen und undurchsichtigen Ungöttlichen an ihrer Vormachtstellung festhalten oder diese immer weiter ausbauen. Ihre Vorlieben bestehen darin, Menschen zu täuschen und zu erniedrigen, um sie weiter nach Belieben zu beherrschen und um sich selber besser und größer zu präsentieren. Im Innersten verachten sie die Menschen und deren Hilflosigkeit. Werden sie bei einer Schummelei, Betrügerei, Verrat oder einer anderen ihrer intriganten Machenschaften ertappt, amüsieren sie sich zunächst mit verächtlicher Häme, dann wird alles abgestritten, verharmlost oder sich selbst als Opfer stilisiert, das sich wehren mußte. Jeder von ihnen gibt unter verheißungsvollem Schwur vor, den Menschen zu dienen, während ein anderer den kalten Applaus spendet.
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