
Die Bibel
Warum wurde in einem Buch, das Gottes Wort sein soll, eine so bedeutende biblische Persönlichkeit wie Johannes der Täufer, der von Gott selbst den Auftrag erhalten haben soll, die Menschen zur Umkehr zu bewegen, ihnen durch die Taufe die Sünden zu vergeben – oder der Jesus getauft haben soll (Zu der Zeit kam Jesus aus Galiläa an den Jordan zu Johannes, dass er sich von ihm taufen ließe. Mt. 3,13), – in der Dokumentation dermaßen vernachlässigt? Hätte es diesen Vorgang der angeblichen Taufe Jesu nicht gegeben, so hätte man womöglich nie etwas von dem Täufer erfahren. Und das obwohl sich um Johannes ein eigener größerer Jüngerkreis gebildet hatte, dem auch mehrere Frauen angehörten, und daß er womöglich Kranke heilte oder Menschen in problematischen Berufen (Zöllner) oder beklagenswerten sozialen Verhältnissen (auch Aussatz) taufte oder heilte. Allein dieser Umstand – und daß Menschen aus dem ganzen Land zu ihm strömten! – läßt erahnen, welch ein hoffnungsvoller Verkünder er für die Menschen war und welch wichtige Funktion er im göttlichen Sinne ausübte. Zu erwähnen wäre noch, daß sich ein Teil der Jüngerinnen und Jünger später Jesus anschlossen.
Die Taufe
beginnt mit einer Frage: Wenn Jesus sündenfrei war, was allgemein angenommen wird, warum hat er sich dann von Johannes taufen lassen, der doch gerade mit der Taufe die Menschen von den Sünden befreite? Die Quadratur des Kreises ist in diesem Falle reine Auslegungssache! Und hätte Jesus – wie behauptet wird – die Sünden der Menschen auf sich genommen (er wäre damit zwangsläufig zum Mitsünder geworden, wenn er überhaupt sündenfrei war!), so hat doch die gesamte Menschheit für das eigene Tun keine wahre Verantwortung mehr übernehmen müssen; und genau das findet heute statt. Gott ist weit weg, Jesus übernimmt nach überkommener Tradition ständig Sünden für ein kleines bisschen kirchlicher Buße und Segen durch selbsternannte Gottesvertreter – und das Leben folgt weiter den eigenen Vorstellungen, – und der einflüsternden kalten, mächtigen Stimme im Hintergrund, die sich selbst für Gott ausgibt. Was verschwiegen wird: Die Mission von Johannes und Jesus war gescheitert, die Auferstehung hat nicht stattgefunden – und diese Leute wissen das ganz genau! Und sie wissen auch: Einen Menschen beherrscht man auf Dauer nicht, indem man Gewalt anwendet, man unterwirft ihn nachhaltig, indem man durch permanente Enttäuschung und durch unaufhörliche Schreckensmeldungen seine Hoffnung zerstört oder zumindest so weit zermürbt, bis er aufgibt an etwas Gutes zu glauben, sich völlig verschließt und sich unbeteiligt zur Schlachtbank führen läßt; auch weil er tragischerweise in dieser verschlossenen Haltung auch für Gott nicht mehr erreichbar ist! Oder aber er wird im schlimmsten Falle zu einem Amokläufer!
Views: 2551