Der stille Gott

Der stille Gott

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Die Ursache ist die alles bevorzugte und beherrschende „Schuld“. Wie sehr „Schuld“, als Haltung verstandesmäßiger Vorgaben, das Leben ohne Rücksicht auf Gefühle dominiert, läßt sich daran erkennen, daß für fast alle Geschehnisse ein Schuldiger gefunden werden muß. Verursacher sind jene diebischen Elemente, die sich nach dem einstigen Gottesverrat im oberen Segment eingenistet haben und die nicht davon ablassen, in gestenreicher Zier mit dem Zeigefinger zu reden und immerzu damit beschäftigt sind, neue, einzwängende Gesetze und Vorschriften zu erlassen. Allerdings werden sie die in den Herzen spürbare Gegenentwicklung nicht mehr aufhalten können, – auch nicht mit den ihnen zur Seite stehenden vielen Helfern, die sich für unwiderstehlich und unverzichtbar halten und die auch gerne ein wenig von der großen Macht für sich besitzen möchten, um diese auf andere herab auszuüben. Dabei wird aber nicht bedacht, daß das gemeine Fußvolk vom Regierungsapparat immer nur so viel von der Macht bekommt, daß es für die Oberen noch leicht verfügbar und bedienbar bleibt. Interessanterweise scheint gerade das viele Kleinwesen regelrecht anzuspornen, andere rasch zu überholen, um auch ein Jemand nahe den Oberen zu sein.

Und so freuen sich die Verräterischen früher wie heute diebisch über ihr perfekt ausgeklügeltes MenschenSpiel, wie sie mit böser Gewitztheit und Schläue Mensch und Erde in ihre Hand gebracht haben – und seither bemüht sind, diesen Gottesbetrug mit ständig neu inszenierter Ablenkung oder Irreführung zu verwalten. Das ist ihre Art zu lieben: Eine Geisel für Mensch und Erde, die ihresgleichen sucht, und die doch nur eine künstliche Macht vorspielt, so wie ein Magier, der seine Darbietungen täuschen und blendend echt inszeniert. Erstaunlicherweise leben diese Leute lediglich von der Selbstverleugnung, also der Selbstschwächung anderer!

Wie sehr haben sich Zeiten doch geändert: Heute kann jeder emotional Gestörte mit einer erbärmlich verkommenen Ungöttlichkeit in der Politik per Ministererlaß oder Notstandsverordnung die im Grundgesetz verankerten Freiheitsrechte einfach einkassieren. Und die gesamte oberste Richterschaft steht geschlossen Spalier. Treu natürlich. Und weil es sich so schön und bequem damit leben läßt, werden Kritiker der Straßenbühne der Einfachheit halber gleich als „Chaoten“ und „staatszersetzende Elemente“ diffamiert und vorverurteilt. Gewarnt wird ohnehin vor allem und jedem. Anstatt diesen Menschen mit Respekt zu begegnen, ihnen ohne Vorbehalte offen zuzuhören und mit den Erkenntnissen aus deren Ansichten eventuell eine Veränderung vorzunehmen, sieht man darin sofort eine Bewegung gefährlicher „Demokratiegegner“ oder „Umstürzler“.

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1 Kommentar

  1. Das Beste, was ich bisher von Dir gelesen habe! Und dabei so wortgewandt und kreativ ausgedrückt. Und natürlich wie immer erbarmungslos den Finger auf die Wunde gelegt, dass es einen mit Erstaunen erfüllt. Danke auch für die ermutigende Vision einer besseren Welt, wenn wir die derzeitige Krise hoffentlich überstanden haben. Mögest Du recht behalten!

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