Aufbruch zu neuen Menschen

Aufbruch zu neuen Menschen

Der Mensch ist böse, wenn er darf? Vielleicht. Aber in der Gemeinschaft mit anderen viel leichter. Wie bei Paaren, deren Trennung unvermeidlich ist, ist nun öfter ein Belauern zu spüren, ähnlich einem Spitzel im Halbdunkel, um sofort das zu hören, was man zu benötigen glaubt, damit man umgehend neue Maßnahmen zur Abwehr einleiten kann. Aussagen werden einfach als unwahr hingestellt, um sich durch geschicktes Täuschen einen Vorteil zu verschaffen, – und das bloß, damit der andere einsieht, sich bessert, zur Vernunft kommt oder sich wieder einfügt. Mancher glaubt sogar, es geht ums nackte Überleben, und das nur, weil man das Herz des anderen nicht mehr erreicht. Und das war einmal die wahre Liebe?! Welch eine Ernüchterung…

Wenn selige Getränke die harten Zügel der Gedanken kurz freigeben und die Münder für diese Augenblicke offen miteinander reden, dann sprechen sie sich ein wenig Trost zu, dann darf das Ungelebte auch einmal zu Wort kommen – und gibt dabei interessante Einblicke frei. Bei ein klein wenig Gelöstheit nämlich ist zu hören, daß man an dem beschwerlichen Leben doch gerne etwas ändern würde, so sagen die Alten. Neue Ziele, gar woanders sein, alles besser machen, ja noch einmal ganz von vorne anfangen, davon wollen die jungen Leute jedoch nichts hören, denn das leben sie gerade. Und da ist jener Punkt ganz schnell erreicht, wo die geforderte Verantwortung in Schuldzuweisung mündet. Was dabei aber leicht übersehen wird: Der bleibt, übernimmt Verantwortung, aber auch der, der geht!

Es ändern sich zwangsläufig die Vorlieben, wenn Kinder hinzukommen. Sie bereiteten viel Freude. Neues Leben hatte nun die Räume gefüllt, und das Glück kannte zunächst keine Grenzen. Die Euphorie schien manchmal ein wenig über die Ufer zu schwappen, wie nach zu starkem Regen, den ein prallgefüllter Himmel verschwenderisch über das Land ausgießt und der sich von Flüssen und Bächen nicht mehr führen läßt. Bestimmte Anlässe und Geschichten aus dieser Zeit wurden später oft zum Besten gegeben, wie Erlebnisse bei einer Schulfahrt, an der man einmal teilgenommen hat und wo es zu vielen lustigen und mitunter kuriosen Situationen gekommen ist, die ein Leben lang im Herzen bleiben und dort weiterleben. Es bleibt häufig in Erinnerung, das auch das Herz berührt hat!

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