Reise ins Licht

Reise ins Licht

Mir schien, ich sei weit in eine Ferne entrückt, und da gab es etwas, das angenommen, erkannt und enträtselt werden wollte. Heute noch spüre ich das bebende Gefühl, das mich erzittern ließ. Diese reine, reiche Kraft. Und reichen meine Kräfte? Da war auch eine Freiheit, die in einem einzigartigen Rausche mich an sich zog, ein Glücksmoment, der ohne Vorwarnung mit einem Schlage die ganze Dichte an inneren Wirren ordnet und klärt. Und sogleich versucht das Erlöste den eigenen Willen weiter anzufachen und auf diese Weise für allezeit die Fetzen alter Fesseln unter festlichem Frohsinn in der gleißenden Glut zu heller Asche werden zu lassen.

Oh welch ein leichtes Sein… Oft ließ ich meine Gedanken den Fliegern am Himmel nachhängen, wie sie das unendliche Blau mit ihren weißen Streifen durchzogen, ganz langsam, als würde ein fernes Wesen gedankenverloren damit spielen. Und wenn einige feine Wolken sich in dieses Spiel einmischten, dann wogte es in mir, selbst dort mit hindurchzufliegen und sich im Spiel mit der Freiheit irgendwo im Getümmel vieler Menschen wiederzufinden und dort heißen Atem als Figuren in eine kühle Morgenluft zu hauchen.

Was eine erstarrte Sicht sehen kann, habe ich dann an meinen eigenen Gedanken erfahren. Oft bin ich an einem abgelegenen Orte spazieren gegangen, um die stets ruhelosen Gefühle zu ordnen. So bin ich immer wieder an einer Stelle vorbeigekommen, die mir aus alter Zeit nur allzu bekannt vorkam. Neues habe ich nicht entdecken können. Immer wieder einmal hörte ich dort Stimmen. Irgendwann jedoch, als ich wiederum an diesem Orte war, suchte ich neugierig nach der Quelle, und da offenbarte sich mir eine Überraschung: Nichts. Es war kein so geheimnisvoller Ort, wie ich stets vermutet hatte. Denn die innere Stimme hat früh genug zum Aufhorchen gemahnt, den Blick nicht abzuwenden vom Unfaßbaren.

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