Reise ins Licht

Reise ins Licht

An einem späten Nachmittage sitze ich mit Freunden zusammen auf einer Bank. Abseits vom Ort hat sich eine merkwürdige Stimmung aufgebaut, und die eigenen Gefühle scheinen sich damit in besonderer Weise verbunden zu haben. Ja, ich werde plötzlich von dieser Stimmung gelebt und erfahre: Das Unterbewußtsein, das Unenträtselte der hungrigen Unentwegten, will mit einem neuen Anlauf endlich das durchdringen, was das Außen mit seiner reichen Verschwendung meistens verstellt. In diesen Gefühlen beginnt das Himmelsgewölbe sich in den wundersamen Bildern darzustellen. Da ziehen Sterne in Formationen vorüber, und da sind riesige Schwärme von Himmelsvögeln, die, wie von einem unsichtbaren Dirigenten geführt, der Erde in einem ständigen Gleichklang Figuren in den schillerndsten Farben zeigen; dabei sind die Unterseiten der Flügel herrlich leuchtend und die Farben bewegen sich mit jedem Flügelschlage wie Wellen auf uns zu.

Bewußtsein fließt aus den Mündern derer, die es sich nicht erklären können. Freude, Freunde und Fragen entsprechen jeder neuen Bewegung. Da erfahre ich eine leuchtende, blendende Helligkeit; auch die andern. Die erste Vermutung war: eine Art Blitz! Und wieder spüre ich, wie alles von neuem mit diesem hellen Licht auflebt. Instinktiv werfen wir uns nieder und suchen Schutz.

In diesem Augenblick höre ich es bereits neben mir zischen und fauchen, begleitet von einem ohrenbetäubenden Grollen. Panik. So etwas wie Todesangst, für immer ausgelöscht zu sein. Da schießt auch schon die nächste Energie hernieder und zischt in die Erde hinein; ich warte geradezu darauf, getroffen zu werden. Erst als ich der Bedrohung in die Augen sehe, ist dieses Erlebnis abrupt beendet. Dennoch spüre ich, daß sich etwas unwiederbringlich verändert hat.

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