
Das gilt auch für die unendliche Wohnungssituation: Sie ist im Kern einem verkrüppelten Gefühlsversagen geschuldet. Die Großherren in den oberen Etagen haben nicht die geringste Ahnung, welche Nöte sich unten auf der Straße abspielen. Außer Kassieren hier ein Rat: Es bräuchte eine völlig andere Ausrichtung sämtlicher Wohnungsbaugesellschaften und großer privater Investoren. Das könnte so aussehen, daß ein Teil der monatlichen Miete (Häuser oder Wohnungen) zugleich eine Rate ist für einen späteren Erwerb und daß dieser Teil als Ansparung fortlaufend gutgeschrieben wird. Nach einer bestimmten Zeit oder einer bestimmten Summe (bei Wohnungs- oder Hauswechsel auch übertragbar) geht das Objekt dann in privates Eigentum über. Derjenige allerdings, der dies wünscht, kann sich den angesparten Anteil auch auszahlen lassen. Selbstverständlich beinhaltet das, daß es generell keine Zwangsversteigerungen mehr gibt und der eigene Besitz unantastbar bleibt. Das hätte zudem den Vorteil, daß das Heulen der Banken zugleich die Wölfe vertreibt, – und die Schafe danken dem Himmel mit stehenden Ovationen!
Und von diesem Himmel aus betrachtet: Wie sollen sich die mittlerweile fremden und völlig verlorenen Scherenteile zwischen Bedürftigen und Vermögenden wieder annähern, geschweige denn zusammenkommen? Wie oft sind nur vollmundige Sprechblasen und Schaumreden zu hören. Um wirklich etwas zu ändern, müßte auch hier eine kolossale Umkehr stattfinden, so daß z.B. wenigstens am Ende des Arbeitslebens die Versorgung gesichert ist. Diese würde dann nicht danach berechnet, wie viel jemand eingezahlt, sondern wie lange er gearbeitet hat, inklusive aller Aushilfstätigkeiten. Darüber hinaus gehört die Rente gedeckelt, damit dieser schier unglaubliche Selbstbedienungswahnsinn der Oberen ein Ende hat. Zusätzlich müßten ausnahmslos Alle (Freiberufler, Gewerbetreibende, Staatsbedienstete etc.) ihre Beiträge in die soziale Grundsicherung leisten.
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