Die Machtjongleure haben jedoch ganz andere Interessen und sind außerdem ein übles Hindernis für wahre offene politische Entscheidungen! Denn sie sind getrieben von einem abgrundtiefen Mißtrauen gegenüber dem eigenen Volk. Das ist der Grund, weshalb es beispielsweise kaum Volksabstimmungen gibt, denn diese Ausschußkünstler sind fest davon überzeugt, daß alle Bürger so sind wie sie selber, und weil es für sie eine beängstigende Vorstellung ist, daß jemand sie beim Verteilen ihrer Felle stört, oder sie gar etwas tun müßten, was der Bürger verlangt… Und wenn man berücksichtigt, daß sie einmal in aller Feierlichkeit und einer wundersam inszenierten ErhöhungsHaltung mit erhobener Hand nachsagen: Staat und Bürgern (demütig?) zu dienen… und dem Eid: so wahr mir Gott helfe! dann ist das ist ein rabenschwarzes Bekenntnis!
Denn der Begriff Demut ist in diesem Zusammenhang an Falschheit kaum zu überbieten. Besonders nach jeder gewonnen Wahl läßt sich dieses Wort in hyperentgeisterter Form aus führenden Gewinnerkehlen vernehmen. Doch danach wird sich bald herausstellen: daß es sich nur um gut einstudierte und sauber abgespielte Formulierungen einer blendenden Seifenblasenrhetorik handelte! Denn wenn diese Leute dem Staat, also den Menschen, wirklich ernst- und ehrenhaft dienen wollen: Warum dienen sie dann nicht auch Gott, auf den sie schwören? Warum ist das katastrophale Ungleichgewicht in der Gesellschaft bisher wenigstens nicht ansatzweise gemildert worden? Warum werden die Schwachen und vom Lebenskampf gezeichneten bis auf die letzte Stufe heruntergehartzt? Warum werden diese Kapitalverlierer nicht geschützt vor dem gefräßigen Geld? Diese Leute schwören einen Eid auf Staat und Gott und mißachten die existenzielle Lage eines Teiles der Bevölkerung auf erbärmliche Weise!
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