Das Tor zum Paradies

Das Tor zum Paradies

Findest du nicht weiter, so achte auf den nächsten Tag, da fühlt sich das Leben bestimmt anders an. Alles, was dir wirklich sicher bleibt, ist die Veränderung – besonders im Hinblick auf das Wissen, daß damit auch die Liebe zu dir kommen wird. Sie kann nicht anders. Denn alles fließt zurück zum Ursprung. Menschen, die zusammengehören, werden sich finden, weil sie nicht anders können; sie folgen lediglich ihrer eigenen Energie, ihrer Entsprechung, ihrer völligen Ergänzung – und sind im gleichen Atemzug mit jener himmlischen Kraft im Bunde, die alles eint. In diesem Zusammenhang soll daran erinnert werden, wie lange es gebraucht hat, um zu begreifen, daß wahre Entwicklung einer Art wandelnder Strömung unterliegt. In einem ständigen Wirbel von Lösen und Finden zeigen sich unablässig neue Formen und Standpunkte, die wiederum im reichen Spannungsfeld von Sein und Werden und im Einklang der Gefühle neue Verbindungen und Aussichten bereithalten.

Und am Ende wartet das ersehnte Paradies. Alles führt in jene Prachtstraße zum Schloß; alle Wege, das siehst du jetzt, führten sicher hierher. Der Sommer, der es ist, ist ewig, und er ist der, der sich im wahren Glanze des Goldes zeigt. Es ist dein Paradies. Und vor dem Tore wartet deine Frau auf dich. Dort reicht sie dir die Hände. Das ist der Moment, den du vor vielen, vielen Zeiten einmal mit ihr erlebt hattest. Zutiefst berührt und mit Tränen in den Augen ergreifst du sie. Zum erstenmal berühren sich die Hände eures Lebens nach einer schieren Ewigkeit des Verlustes… Vorbei sind die endlosen Zeiten dieser verlorenen Hände. Die ganze, aus diesem uralten Verhängnis entstandene unsägliche Trennung, ist mit dieser Berührung wie im nichts aufgelöst. All der Unglaube an das Leben und dessen absurde Wirklichkeit zeigt mit einem Mal eine erstaunlich göttliche Stimmigkeit. Und all die vielen Wege waren auch sein Weg. Er selber hat ihn dir vorgezeichnet – der in dir war. Der größte Triumph der Liebe zweier Menschen findet sich darin, sich nach unendlich langer, dunkler Zeit der Trennung wieder in den Armen zu halten, um dort endlich wieder gemeinsam bewußt und wahr zu sein. Ein wahres Märchen: Beide kennen sich schon seit ewigen Zeiten und beide wissen von der Prophezeiung, die ihre Leben zusammenführt, bis der Tag kommt, an dem Gott der König beiden den Segen gibt.

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