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Die Stimme der Glut

Die Stimme der Glut

Ich stehe am Ufer eines weiten, breiten Flusses. Es geht nicht weiter. Das Ende eines langen Weges. Unberührtes Land. Keine menschliche Seele weit und breit. Kein Übergang, keine flache Stelle, nichts. Nur noch Wasser, wohin ich schaue. Doch ich muß hinüber, dort liegt mein Ziel. Ich weiß es. Die andere Seite. Auch wenn hier keine Möglichkeit zu sehen ist: Ich weiß, ich muß hinüber. Ein solch langer und mühevoller Weg, – und hier soll er enden? Einfach so? Nach all den Mühen? All die Hoffnung menschlicher Ahnung soll hier im Sand die letzte Aufgabe finden?! Eine Lösung suchen, was...

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Ewig in dir

Ewig in dir

Ewig im Raum. Dir so nah. Und alles wird gut. Die Herzen leben. Die Erinnerung gewinnt. Ein ergreifendes Glück: Die Zukunft im Sein. Wessen Weg ich gehe… Wessen Ziel ich bin… Der Suchende besitzt am Ende des Weges eine frappierende Klarheit. Und der Weg, den ich gehe, ist begleitet von einer hingebungsvollen Treue. Ich denke noch oft an jene frühen Worte zurück: So viele Menschen es gibt, so viele Zugänge hat das Leben, und ebenso viele Möglichkeiten wird es geben. Wäre da nur nicht die große Menge unüberschaubarer Deutungen, die das Leben demzufolge bereit hält, von denen zudem noch...

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Der Frühling im Leben

Der Frühling im Leben

Du sitzt alleine oder mit anderen an einem schön gedeckten Tisch; aber er gibt dir nichts mehr. Du liegst nachts wach, und alles kommt über dich, bloß nicht der Schlaf. Wieder einmal findet er dich nicht. Verlassen. Wieviel Zeit wird dir bleiben? Und wo ist dein Platz? Dann wiederum sitzt du in fröhlicher Runde, schaust in die meist heiteren Gesichter, und das gleiche Gefühl, die gleiche Frage: Wieviele dieser Festlichkeiten mit gleichem Ablauf hast du schon erlebt – und wirst du noch erleben? Ein paar nicht geplante Abschiede sorgen indessen für Unterbrechung, erschrecken kurz die Monotonie des Alltags, dann...

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Behütetes Reich

Behütetes Reich

Und ein fernes Sternenglühen öffnet mir ganz leise – die Bahnen, die Welten, die Wege und Kreise, und sodann trete ich ein, nach einer schon vergessenen Reise, in eine wunderbare Ruhe. Hier bin ich in meiner Welt, der Welt aus fernen Kindheitstagen – und der Aussicht, die mein Herz erhellt, das Herz, der ach so vielen Fragen. An diesem einen Punkt der Welt strahlt ein unverbrauchtes Licht; es leuchtet in so vielen Farben, und wie keck es mich sogleich anspricht und mich begeistert mit heller Zuversicht… Nach langem, mühevollen Gehen sehe ich sie wieder, sehe meine Welt und ihre...

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Der erste Tag

Der erste Tag

Beginne, damit die Sinne sich finden, Auch wenn im Innen und Außen sich bald alles dreht. Der Beginn lebt nur, wenn der Anfang auch endet Und wenn dieser Strom sich erneut dann lebt. Die unruhige Hoffnung liegt glühend auf der Seele, Und ein funkelndes Herz zeigt die Berührung mit dem Licht. Die Tränen sind die glitzernden Spitzen der Gefühle, Und jede schenkt dir ein Leben, das nie mehr verliert. Und wie die Herzen sich berühren in beschwingter Freude, Sieht die Trauer sich erlöst und für immer befreit. Neu gehen wir ins Leben, – das Glück an unsrer Seite. Ja,...

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Die Macht der Vergebung

Die Macht der Vergebung

Es war einmal. Und nun diese Stille. Zwei unsichere Augen tasten mich unentwegt ab, und mir wird bewußt: Sie werden nicht mehr sehen, nicht mehr, als ihnen möglich ist. Unaufhaltsam vergeht die Zeit. Unsere Zeit. Unaufhaltsam schreitet das Leben voran. Und wir verlieren einander. Nach all dem, was wir an Erfahrung erlebten, mußten wir uns noch weiter trennen, mußte der Abstand noch größer werden, mußten wir uns noch weiter voneinander entfernen, – bis wir uns heute wieder sehen. Unter diesen Umständen, die ich nie wollte. Da sehen sich zwei Menschen scheu und verlegen gegenüber, und der erste Moment ist...

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Sternzeit

Sternzeit

Die Rückkehr des Schattens Da stehst du am Rande des Ortes, den du so gut zu kennen glaubst wie keinen anderen auf der Erde. Es ist bereits später Abend und du blickst sehnsüchtig in die Tiefe des weiten Raumes, umhüllt von einer anscheinend besonderen Nacht. Bei dem Blick aus deiner Mitte in die nicht greifbare, dunkel gefüllte Unendlichkeit fühlst du dich ergriffen von einer grenzenlos überwältigenden Freiheit; denkst an das Spiel des Fliegens, das dir sogleich Flügel verleiht. Dann aber erlischt allmählich das Licht, das dich bis dahin umgab. Die endlos weite Nacht zeigt sich nun viel dichter, greifbarer,...

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